Unterwegs

Das gleichförmige Rauschen ist die Konstante in der Bewegungsgleichung. Die unterschiedlichen Fahrziele gleichen sich in ihrer Austauschbarkeit. Das ständige Unterwegs-sein lässt Ankunft und Abfahrt verschmelzen. Die Verkehrsgesellschaft adelt die Beliebigkeit zur Verkaufsstrategie: unbegrenztes Aus- und Umsteigen, bequem und pauschal. Die Grenzenlosigkeit dämpft den Ärger über einen falschen Zustieg, doch selbst der ersehnten Ankunft haftet die Unruhe der ungenutzen Möglichkeiten an. An jeder Station sieht man Fahrgäste zusteigen, doch die Begegnungen bleiben zufällig. Die Trambahn macht selbst die Jugend zu Treibgut. Ein Werbeplakat suggeriert Freiheit. Die Belanglosigkeit gehört ebenso zum Konzept wie die konstruierten Sätze, monoton geäußert, um nicht sagen zu müssen: es zählt nur der Profit. Eventuell wird man aussteigen, aber nur temporär, um anschließend die Fahrt in andere Richtungen fortzusetzen.

Parabeln - Übersicht

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